Eine der möglichen Freiheiten wurde mir allerdings gegeben: Ich bin seit Juni 2013 als Redaktorin der Sternstunde Religion bei SRF pensioniert. Im September 2015 trat ich von meinem Amt als Kirchenrätin der Zürcher Landeskirche zurück, und im September 2021 von meiner Aufgabe als Präsidentin der Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich. Frei für neue Abenteuer.
Weiterhin beschäftigt mich jedoch die Frage nach der Gestaltung von Gottesdiensten. Während 25 Jahren begleitete ich die Gottesdienste der Ökumenischen Frauenbewegung Zürich, gestaltete viele davon selber. Zuerst als Pfarrfrau, dann als Kirchenrätin konnte ich die Arbeit in den reformierten Kirchgemeinden mit verfolgen. Meine Erfahrungen als verantwortliche Redaktorin für die Gottesdienstübertragungen aller Konfessionen und Religionen im Schweizer Fernsehen habe ich 2023 in einem kleinen Buch festgehalten.
Dabei lässt mich auch die Frage nach der Botschaft der Reformierten nicht los. Ich war mitbeteiligt an der strukturellen Gestaltung unserer Kirche, die wohl die grösste Freiheit gewährt, die je eine Kirche gewährt hat. Ich hoffe nach wie vor, dass die inhaltlichen Fragen des Glaubens vermehrt in den Fokus kommen, dass sie öffentlich kritisch diskutiert werden und so das ihnen gebührende Gewicht erhalten. Darauf warte ich noch und werde mich wo immer möglich daran beteiligen. Das Zitat von Meret Oppenheim, das ich als Titel gewählt habe, ist mir dabei wichtig. Es erweist sich immer wieder als wahr.
Seit 1998 beschäftigt mich das Leben der letzten Fraumünster-Äbtissin Katharina von Zimmern, die vor 500 Jahren die königliche Abtei der Stadt Zürich übergab und dabei in der Zürcher Reformation eine wichtige Rolle spielte. Welches waren ihre Beweggründe und was gab ihr die Kraft zu diesem damals ausserordentlichen Entscheid? Eine Ahnung, wie die Antwort lauten könnte, habe ich durch die Arbeit am Thema gewonnen. Ich suche weiter.